Römerzeit
In den Jahren 14. -12. v. d. Zr. unterwarfen die Römer Pannonien und damit gelangte auch unser Gebiet unter die römische
Herrschaft, die erst im 5. Jahrhundert zu Ende ging. In diesem Gebiet sind Funde aus römischer Zeit aufgetaucht. Man kann
annehmen, dass den Römern die warmen Quellen entlang der Thermenlinie bekannt waren. Im Museum ausgestellt sind
Grabsteine, Keramik und Münzen. Verschiedene Öllämpchen von der einfachen römischen Grundform über eine Doppellampe
hin bis zu einer frühchristlichen Lampe mit dem Kreuz als Christusmotiv. Mit dem Sieg Cäsars über Vercingetorix, den
Avernerfürsten, und dem Fall von Alesia im Jahr 52 v. d. Zr. war die keltische Freiheit in Gallien dahin. Nach der friedlichen
Besetzung Noricums 15 v. d. Zr. folgte in den Jahren 14 –12 die Unterwerfung Pannoniens. Es gehörte zuerst zu Noricum, dann
zu Oberpannonien. Vindobona und Carnuntum waren römische Veteranensiedlungen und Ausgangspunkte weiterer
Romanisierung.
Goten
Vom Ende des 4. Jahrhunderts bis zur Christianisierung durch Karl den
Großen um 800 n. Chr. reicht in unserem Gebiet die Zeit der
"Völkerwanderung". Aus dem Anfang des 5. Jhd. stammen zwei Gräber in
Mödling. Große Bernsteinperlen, Metallschmuck, ein gläserner Kumpf, ein
Glasbecher mit Fadenauflage und eine bauchige Flasche, sowie
verschiedene Tongefäße ermöglichen eine Zuordnung zum Volk
der Goten aus dem Schwarzmeergebiet.
Langobarden
Einige Jahrzehnte, nämlich 526 bis 586, hielten sich in unserem Gebiet die Langobarden auf. Dieser germanische
Volksstamm kam aus Skandinavien und zog später nach Norditalien. Durch einen glücklichen Zufallsfund wurden in der
Nähe der Weißes-Kreuz-Gasse in Mödling sieben unversehrte Langobardengräber entdeckt. In der Regel legten die
Langobarden keine größeren Friedhöfe an, sondern bevorzugten verstreut liegende Bestattungen. Obwohl diese für
Plünderer schwer auffindbar waren, wurden sie wegen ihrer reichen Beigaben oft ausgeraubt. Die Mödlinger Gräber
enthielten aber zu Freude der Wissenschafter sehr gut erhaltene Waffen und prächtigen Schmuck, darunter ein
Langschwert, schöne Perlenketten, Fibeln mit Glaseinlagen und vergoldete, niellierte Bügelfibeln.
Awaren
Schwerpunkt der frühgeschichtlichen Abteilung ist das Fundgut des großen awarenzeitlichen Friedhofs "An der goldenen
Stiege" , das 1968 - 1975 aus rund 500 Körpergräbern geborgen werden konnte. Etwa 4000 Beigaben ermöglichen
aufgrund ihrer typischen Verarbeitung und Form eine Datierung von der Mitte des 7. bis zum Anfang des 9. Jahrhunderts.
Bauarbeiter hatten beim Neubau von Einfamilienhäusern am Fuße des Frauensteins menschliche Knochen gefunden und
das Museum Mödling verständigt. Vom Bundesdenkmalamt wurde dem Museum die Bergungsgenehmigung erteilt.
Besonders wertvolle Grabbeigaben sind die rund 40 awarischen Prunkgürtel. Diese Würdezeichen ranghoher Männer
waren mit kunstvollem Metallzierrat geschmückt. Anfangs waren diese in Presstechnik aus Blech hergestellt, später
wurden sie aus massivem Bronzeguss erzeugt. Unter den vielfältigen Verzierungen taucht häufig die Gestalt des "Greifs"
auf. Gegen Ende der awarischen Kunstentwicklung erhielten die Gürtelbeschläge eine runde Form.
In den Männergräbern fand man verschiedenste Waffen, darunter auch Reste von awarischen Reflexbögen, den
gefürchteten Waffen des Reitervolkes der Awaren. In den Frauengräbern gab es Diademe, Perlenketten, präzise
gearbeitete Knochenkämme, Ohr- und Fingerringe aus Bronze, Silber und Gold sowie Mantelverschlussscheiben. Ein
sensationeller Fund, der ein überaus wertvolles, einmaliges historisches Dokument darstellt, ist ein Paar scheibenförmiger
Gewandschließen mit der einzigen authentischen Darstellung eines awarischen Bogenschützen auf der vergoldeten
Vorderseite. Diese Darstellung war auch Leitbild der Awarenausstellung 1977, die mehr als 25.000 Besucher nach Mödling
lockte und Mödling und sein Museum international bekannt machte.
Römerzeitliches
Öllämpchen mit
frühchristlichem
Motiv
(Christuskreuz).
1,80 m hoher Grabstein
mit Reliefdarstellung
eines Kriegers, flankiert
von Herkules und
Venus. Der Stein wurde
später in der
Grundmauer der vierten
Vorgängerkirche der
Mödlinger
Othmarskirche
vermauert.
Bernsteinperle aus Gräbern von Westgoten, Anfang
5. Jhd. Fundort Mödling, Lerchengasse
Schädel einer langobardischen Frau (links)
und eines Mannes (rechts)
Reitender
Satyr mit
sogenannter
Jugendlocke,
kleine
römische
Statuette aus
Bronze.
Langobardische Bügelfibeln aus Bronze,
vergoldet und nielliert.
Rundfibel mit Glaseinlage, aus einem
Langobardengrab, Mitte 6. Jhd.
Awarenzeitliches Grab einer jungen Frau
(Grab 144). Bei den Füßen ein Tontopf mit
Nahrung für den Weg ins Jenseits.
Präzise gearbeiteter und hervorragend
erhaltener awarischer Kamm aus Knochen,
mit Zirkelverzierungen.
Diadem aus Bronzeblech, Perlenkette und
Bommelohrringe, 7.Jhd.
Perlenketten von verschiedenem Typus
Bronzebeschläge eines awarischen
Prunkgürtels mit der Fabelfigur des Greifs.
Auf der Riemenzunge eine Tierszene.
Langobarden
Einige Jahrzehnte, nämlich 526 bis 586, hielten sich in unserem Gebiet die Langobarden auf. Dieser germanische
Volksstamm kam aus Skandinavien und zog später nach Norditalien. Durch einen glücklichen Zufallsfund wurden in der
Nähe der Weißes-Kreuz-Gasse in Mödling sieben unversehrte Langobardengräber entdeckt. In der Regel legten die
Langobarden keine größeren Friedhöfe an, sondern bevorzugten verstreut liegende Bestattungen. Obwohl diese für
Plünderer schwer auffindbar waren, wurden sie wegen ihrer reichen Beigaben oft ausgeraubt. Die Mödlinger Gräber
enthielten aber zu Freude der Wissenschafter sehr gut erhaltene Waffen und prächtigen Schmuck, darunter ein
Langschwert, schöne Perlenketten, Fibeln mit Glaseinlagen und vergoldete, niellierte Bügelfibeln.
Gewandschließe mit der einzigen
authentischen Darstellung eines awarischen
Bogenschützen (Det