Jungssteinzeit
Der Mödlinger Raum ist seit der Jungsteinzeit nachweisbar
besiedelt. Die Reste der ältesten bäuerlichen Siedlung
Österreichs (ca. 6000 - 5500 v. Chr.) wurden in Brunn/Geb.
geborgen. Zu jener Zeit hat der Mensch erstmals massiv in
die Natur eingegriffen und durch Brandrodung den Platz
für eine große Siedlung geschaffen. Der Boden wurde
bestellt, es wurden Backöfen errichtet und das Handwerk
der Keramikherstellung entwickelt. In Mödling befand sich
am Fuße des Eichkogels eine größere Siedlung. Die Funde
aus dieser Siedlung sind im Museum Mödling ausgestellt.
Hallstattzeitzeit
Das Museum Mödling besitzt besonders viele Funde aus der
Hallstattzeit (750 - 400 v. d. Zr.), der frühen Eisenzeit, die
sich zu Beginn des 1. Jahrtausends v. d. Zr. herausbildete.
Reiches Fundgut stammt aus Höhensiedlungen, die der
Bevölkerung besseren Schutz boten. Sie befanden sich an
jeweils zwei gegenüberliegenden Bergen des
Mödlingbachtales. Eine echte Sensation stellen die
“Mondidole” dar, die wahrscheinlich als Feuerböcke für
sakrale Handlungen gedient haben. Die gesamte
Osthallstattkultur wurde nach dem Fundort Kalenderberg
(Mödling liegt am südöstlichen Abhang) benannt. Man fand
dort reich verzierte Gefäße, rauwandige Keramik mit
plastischen Leisten und Fingernageleindrücken.
LA-TÈNE-ZEIT
Die La-Tène-Zeit (benannt nach dem Fundort La Tène am Neuenburgersee in der Westschweiz) ist die Epoche
keltischer Besiedlung im Mödlinger Gebiet. Sie hat rund 400 Jahre gedauert, bis zur Eroberung des Gebietes
durch die Römer, wenige Jahre vor Christi Geburt. Aus dieser Zeit sind nicht allzu viel Funde bekannt. Einige von
ihnen sind im Ernst-Wurth-Museum in Guntramsdorf aufbewahrt. Darunter auch trepanierte, d. h. aufgebohrte
Schädel. Garten- und Schafscheren, die technische Neuerung aus dieser Zeit, stammen aus Gaaden und
Guntramsdorf.
Aus anthropologischen Untersuchungen weiß man, dass die Kelten in Körperbau und Schädelform nicht
einheitlich waren. Die antiken Quellen machen auch über die keltische Religion unterschiedliche und ungenaue
Angaben. Da nur geringe Funde gemacht wurden, könnte man auch auf ein gleichzeitiges Weiterbestehen der
Hallstattkultur schließen
Bronzezeit
Bereits vor Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends
begann in Europa die Bronzezeit. Aus der widerstandsfähigen
Legierung der Metalle Kupfer und Zinn wurden Werkzeuge und
Schmuckstücke gefertigt. Die schönsten Stücke der zahlreichen
Funde aus dieser Zeit befinden sich in der Dauerausstellung des
Museums In dieser Zeit
wurden neue Berufszweige notwendig. Das Auftauchen
von Bergleuten und Spezialisten für Hüttenwesen und
Metallverarbeitung führte zu einer Umstrukturierung der
bisherigen Wirtschaftsgemeinschaften. Die Siedlungstätigkeit
erstreckte sich nun besonders auf die
Erzführenden Gebirgsregionen, für unser Gebiet hauptsächlich
Prein an der Rax, Prigglitz und die Hohe Wand.