Volkskundemuseum
Klostergasse 16
2340 Mödling
Tel. 02236/24159
Öffnungszeiten:
Ostern bis Dreikönige
Samstag 10-14 Uhr
Sonn- und Feiertag
14-18 Uhr
Saisonbeginn jedes Jahr
ein Wochenende vor
Palmsonntag mit dem
Osterhaus (eigene
Öffnungszeiten)
Büro: Museum Mödling im
Thonetschlössl, Josef
Deutsch-Platz 2
Bürozeiten: Montag bis
Donnerstag 9-13 Uhr
Tel. 02236/24159
Entrittspreise:
Kombikarte für alle
Mödlinger Museen € 3,–,
ermäßigt € 2,–,
Schüler € 1,50.
Eintritt für Mitglieder des
Bezirks-Museumsvereines
frei
Das Mödlinger Volkskundemuseum in der Klostergasse 16 ist eine weitere Facette im Angebot
der Mödlinger Museen. Es bietet den Schaustücken aus vergangenen Zeiten den passenden
Rahmen, ergänzt durch einen stimmungsvollen Hof mit Bauerngarten. Die volkskundliche
Sammlung des Museumsvereines war zunächst im Museum im Thonetschlössl untergebracht.
Seit 1984 ist sie, inzwischen erweitert, in einem Weinhauerhaus aus dem 16. bis 17.
Jahrhundert zu sehen. Die Einrichtung stand unter der fachlichen Leitung von Frau Dir. Melanie
Wissor und Prof. Karl Matzner. Nach deren Tod ging die Leitung an Mag. Gudrun Foelsche über.
Sie betreut heute aus fachlicher Sicht die Zweigstelle des Mödlinger Museums.
Hausgeschichte
Aktuelles
Egerländer Krippe
Unter den Krippen nehmen
die mechanischen einen
besonderen Platz ein. Hier
werden die Figuren auf
Bändern, Ketten usw.
bewegt. Vielfach wird nicht
nur das Geschehen der
Weihnacht, sondern des
ganzen Festkreises gezeigt.
Meist geschieht dies durch
gleichzeitige Darstellung auf
verschiedenen Ebenen
und/oder in verschiedenen
Sektoren. Zu diesen Typen zählt auch die Egerländer Krippe in Mödling. Große mechanische
Krippen, die auch noch andere Begebenheiten aus dem Leben Jesu zeigen, befinden sich z. B. in
Maria Zell und Maria Taferl. Der Ursprung der in Mödling befindlichen und rund 140 Jahre alten
Egerländer Krippe liegt im Egerland im Nordwestböhmen. Um 1900 wurde sie von einem
Eisenbahner aus Böhmen nach Bischofshofen mitgenommen, vielleicht um die Trennung von der
Heimat leichter zu ertragen. Im Missionsgymnasium der Gesellschaft des Göttlichen Wortes St.
Ruprecht wurde die Krippe später aufgebaut und 1926 auf Betreiben von Pater Brodmüller SVD
nach Mödling übersiedelt, wo sie in der Herz Jesu-Pfarre aufgestellt wurde. In der Folge
wechselten die Standorte mehrmals. So wurde die Krippe während der Kriegszeit abgebaut und
deponiert. Pater Alexander Kienast SVD, Seelsorger der Marienkirche in der Kolonie in Mödling –
eine der ältesten Arbeitersiedlungen Österreichs – nahm sich um 1950 der Krippe an. Der
Marienkirche war eine Ausspeisung, eine Mutterberatung, eine Kinder- und Säuglingsstation
sowie ein Hortraum angeschlossen. Pater Kienast, künstlerisch begabt, der die Herzen seiner
Pfarrkinder durch Güte und Menschlichkeit gewann, fand auch die Zeit, die Mechanik der Krippe
zu erneuern und zum Teil neue Figuren herzustellen. Bis um 1970 war die Krippe in einem
Nebengebäude der Holzkirche während der Advent- und Weihnachtszeit zu besichtigen, wobei
die Szenen dem Ablauf dieses Zeitraumes entsprechend gewechselt wurden.
Vor Abbruch der 1934 errichteten Marienkirche wurde die Krippe mit Zustimmung der
Herz Jesu-Pfarre durch den Bezirks-Museums-Verein Mödling geborgen und ist nach
umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten seit 1979 wieder zu besichtigen, zwischen 1979 und
1994 war sie im Mödlinger Sakralmuseum in der Pfarrgasse 3 zu besichtigen, seit 1994 hat sie
ihren Standort im Volkskundemuseum Mödling, in der Klostergasse 16. Bei den Figuren um die
Geburtsstätte handelt es sich um sogenannte "Grulicher Figuren". Das gleiche gilt für die meisten
Schafe. Bemerkenswert die beweglichen Elemente, auch wenn heute die Elektronik die
Mechanik, die zu betätigen eine Kunst für sich war, abgelöst hat.
An ihrem heutigen Standort im Volkskundemuseum Mödling ist die Egerländer Krippe das
Zentrum eines kleinen Sakralmuseums, in dem auch Figuren anderer Krippen gezeigt werden.
Sakrale Kunstgegenstände geben Zeugnis für die Volksfrömmigkeit. Eine Besonderheit sind
Krippenfiguren aus dem Sudetenland (private Spende), die in der Zeit des 2. Weltkrieges zum
Schutz vor Entwendung mit einem Silberbronzeanstrich versehen wurden und so trotz
Vertreibung und Flucht den weiten Weg bis zu uns überstanden haben. Zu sehen sind auch
originale Fresken aus dem Mödlinger Karner.
Handarbeitstreff
Alle die genauso gerne häkeln, stricken, filzen, sticken . . . wie wir,
sind herzlich willkommen.
Termine 2019: 17.10., 31. 10., 14.11., 28.11., 5.12. und 19.12.
Beginn jeweils um 18.30 Uhr.
Unkostenbeitrag € 2,– pro Abend, für Mitglieder des
Bezirks-Museums-Vereins Mödling frei!
Auf Euer kommen freuen sich Veronika Heger und Anita Egger.
Volkskundemuseum Mödling,
2340 Mödling, Klostergasse 16
Hausgarten
Der Hausgarten, als Bauerngarten begründet und jahrzehntelang betreut von Frau Rotraut
Dirnberger, jetzt in den fachgerechten Händen von Frau Johann Kail, ist ein lebendiger
Schaugarten, nach alter Tradition mit den verschiedensten Sorten von Blumen, Kräutern und
Gemüsesorten bepflanzt, der im Laufe eines Jahres sein Aussehen ändert. Gemüse, Gewürz-
und Heilkräuter sowie die verschiedensten Blumen waren stets Grundlage für Ernährung und
Hausapotheke. Ein Büchlein von Gudrun Foelsche "Das Volkskundemuseum, Mödling 1995" –
erhältlich im Museumshop – gibt nähere Auskunft über den Garten und das
Volkskundemuseum.